Ausgestattet mit der erforderlichen Schutzkleidung und –ausrüstung machten sich die rund 50 Teilnehmer des Nordenhamer Wirtschaftstreffs in der Bleihütte auf eine Erkundungstour der besonderen Art: In geführten Kleingruppen wurde der Produktionsprozess von der Anlieferung der Bleierze an der Pieranlage und der Sekundärrohstoffe (maßgeblich alte aufbereitete Autobatterien), über den 1996 in Betrieb genommenen Badschmelzofen, der an-schließenden Raffination und der Schlackenreduktionsprozess jeweils vor Ort erläutert.
Für zahlreiche Vertreter aus den Nordenhamer Wirtschaft war dies der erste intensive Einblick in eine der größten Bleihütten Europas. Besonders beeindruckend waren auf dem ca. 22 ha großen Betriebsgelände die Komplexität der verschiedenen Anlagen und natürlich die Erläuterungen der diversen chemischen Prozesse bei den verschiedenen Verfahrensschritten der Bleierzeugung.
Vorab wurden die Teilnehmer der Veranstaltung aus der Reihe „Wirtschaft im Gespräch“ in der Lehrwerkstatt von dem neuen Geschäftsführer Matthias Compes und dem Technischen Direktor Dr. Ulrich Kerney der Bleihütte der Weser-Metall GmbH empfangen und in einem einführenden Vortrag die moderne Bleihütte vorgestellt.
Die seit 1912 im Nordenhamer Ortsteil Friedrich-August-Hütte bestehende „Hütte am Meer“ gehörte über Jahrzehnte zur Preussag AG und heute zur international tätigen Recylex SA mit Sitz in Paris. In Nordenham werden von rund 300 Beschäftigten ca. 160.000 Jahrestonnen Blei für Starterbatterien für die Automobilindustrie und für technische Anwendungen sowie verschiedene Nebenprodukte produziert. Mit der in diesem Jahr erfolgten Inbetriebnahme eines Reduktionsofens wurden nicht nur 30 neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch einen wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung des Standortes unternommen.