Städtepartnerschaft: Nordenhamer nahmen an Gedenk- und Musikveranstaltungen in Saint-Étienne-du-Rouvray teil
Am 11. November jährt sich das Ende des ersten Weltkriegs, der in Frankreich auch als „guerre des guerres“ („Krieg aller Kriege“) bezeichnet wird. An diesem Tag gedenken die Franzosen der Millionen Kriegsopfer und setzen ein Zeichen für Frieden. In diesem Jahr nahm Bürgermeister Nils Siemen zusammen mit einer Delegation des Freundeskreises Nordenham-Saint-Étienne-du-Rouvray an den Gedenkveranstaltungen in Saint-Étienne-du-Rouvray teil. Hierzu hatte der Bürgermeister der französischen Partnerstadt Joachim Moyse eingeladen.
Die beiden Bürgermeister legten auf zwei Friedhöfen und am Ehrenmal vor dem Rathaus in Saint-Étienne-du-Rouvray Kränze nieder..
Bürgermeister Nils Siemen: „Wir müssen die Lehren aus der Geschichte ziehen“
In ihren Reden appellierten Siemen und Moyse dafür, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, damit sich solche Schrecken nicht wiederholen würden. Angesichts der Kriege in der Ukraine und in Israel und dem Erstarken nationalistischer Bewegungen in ganz Europa sei der Einsatz für Demokratie und Frieden heute wieder hochaktuell. „Unsere gemeinsame Verantwortung ist es, die Erinnerung an die Vergangenheit zu wahren und gleichzeitig für eine bessere Zukunft einzutreten“ so Bürgermeister Siemen.
Die heutige Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern aus Saint-Étienne-du-Rouvray und Nordenham sehen die Bürgermeister Joachim Moyse und Nils Siemen als Zeichen der Hoffnung dafür, dass Frieden auch zwischen einstigen Feinden möglich ist. Siemen zeigte sich beeindruckt von der Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit denen ihm viele ältere Bürgerinnen und Bürgern am Rande der Gedenkveranstaltungen begegnet seien, obwohl diese teilweise schreckliche Erfahrungen mit Deutschen im 2. Weltkrieg gemacht haben.
Das Deutsche und Franzosen heute in Freundschaft zusammen leben ist auch ein Ergebnis der Städtepartnerschaften zwischen beiden Ländern. „Seit 2005 bestehen Kontakte zu der französischen Stadt Saint-Étienne-du-Rouvray“ erklärt die Vorsitzende des Freundeskreises Nordenham/ Saint-Étienne-du-Rouvray Edith Zurhold-Duvieuxbourg, die zusammen mit der stellvertr. Vorsitzenden Carina Schaffarzyk und Bürgermeister Nils Siemen nach Frankreich gefahren ist. Die anfängliche Skepsis gerade von einigen älteren Bürgerinnen und Bürgern sei schnell gewichen, als man sich kennengelernt habe. „Über die Jahre haben sich tiefe Freundschaften entwickelt“ so Zurhold-Duvieuxbourg und Schaffarzyk: „Prinzipiell planen wir bereits nach jedem Besuch direkt das nächste Treffen.“
Eine wichtige Rolle in der Partnerschaft zwischen Saint-Étienne-du-Rouvray und Nordenham spielt die Musik. Bereits vor zwölf Jahren gründeten der Nordenhamer Stefan „Yeti Mansena“ Jaedtke und der Lehrer Luc Gosselin von der Musikschule in Saint-Étienne-du-Rouvray die musikalische Freundschaft zwischen der Nordenhamer Band FUNKTOMAS und den Four Funky French Friends. Dazu Yeti: „Unsere musikalische Verbindung besteht seit über 10 Jahren und es ist ein Glücksfall, dass sich auf beiden Seiten solch eine Freundschaft entwickeln konnte. Darüber hinaus arbeiten wir auch wieder an einen jährlich wiederkehrenden Jugendaustausch, welcher leider durch „Corona“ zum Erliegen kam.“ Die Nordenhamer waren ebenfalls nach Saint-Étienne-du-Rouvray gereist und begeisterten das französische und deutsche Publikum mit vier Auftritten auf verschiedenen Veranstaltungen. „Das Projekt ist ein Beleg dafür, dass Musik in der Lage ist, alle Grenzen zu überwinden“ so Yeti. Das musikalische Leuchtturmprojekt wird über den deutsch-französischen Bürgerfond finanziert.