Dringender Appell der Wirtschaft aus Nordenham
Erhalt des Krankenhausstandorts Esenshamm
Die Stadt Nordenham, ortsansässige Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe, die IG Metall Wesermarsch und die Kaufmannsgilde Nordenham richten einen dringenden Appell an die Landesregierung Niedersachsen: Der Krankenhausstandort Esenshamm muss erhalten bleiben!
In dieser Erklärung heißt es:
Die angeregte Reduzierung des Leistungsangebots der Helios Klinik Wesermarsch in Esenshamm würde die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger der nördlichen Wesermarsch massiv verschlechtern. Dies gefährdet nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Nordenham, an dem international agierende Unternehmen, der größte privat betriebene Seehafen Deutschlands sowie zahlreiche Handwerks- und Logistikbetriebe ansässig sind.
Standortsicherung erfordert wohnortnahe Gesundheitsversorgung
Die wirtschaftliche Entwicklung der Region hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte ab. Eine leistungsfähige medizinische Versorgung vor Ort ist ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl eines Arbeitsplatzes. Der vorgeschlagene Abbau des Klinikangebots in Esenshamm würde die Gewinnung neuer Arbeitskräfte erschweren und den Standort langfristig schwächen.
Schnelle und effektive Gesundheitsversorgung unverzichtbar
Unsere Industrie- und Handwerksberufe leisten hervorragende Arbeit in der Arbeitssicherheit, was sich in der Vermeidung schwerer Unfälle widerspiegelt. Dennoch ist eine gute Gesundheitsvorsorge unerlässlich, da Ereignisse in den Betrieben nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Ein gut erreichbares Krankenhaus ist daher, auch wenn es nicht häufig in Anspruch genommen wird, für die schnelle Versorgung von Arbeitsunfällen und Notfällen essenziell. Lange Anfahrtswege könnten im Ernstfall schwerwiegende Folgen haben.
Appell an die Landesregierung
Die Unterzeichner dieses Appells fordern eine zukunftsfähige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung für die gesamte Wesermarsch. Dazu braucht es eine tragfähige Gesamtlösung, die beiden Krankenhausstandorten in der Wesermarsch gerecht wird.
Die Landesregierung wird dringend aufgefordert, die geplanten Veränderungen zu überdenken und einen Dialog mit allen relevanten Akteuren zu führen.
Dieser Appell wurde dem Niedersächsischen Gesundheitsministerium, den Abgeordneten des Landtags, dem Landkreis Wesermarsch sowie der Presse gestern übermittelt.
Unterzeichner sind:
- Stadt Nordenham. Bürgermeister Nils Siemen.
- Airbus Aerostructures GmbH. Alexander Gloxin, Werkleitung. Michael Eilers, Betriebsratsvorsitzender.
- Albers Transport & Logistik GmbH. Malte Baars, Prokurist, Kaufmännischer Leiter.
- A&T Unternehmensgruppe / LTS Nordwest GmbH & Co. KG. Stephan Albers, Geschäftsführung.
- Fechner Stahl- und Metallbau GmbH. Lilli Pauls, Geschäftsführerin. Dario Jaudszim, Betriebsratsvorsitzender.
- IG Metall Wesermarsch. Jochen Luitjens, 1. Bevollmächtigter.
- Kronos Titan GmbH. Carsten Büsing, Werkleitung. Heiko Tönjes, Betriebsratsvorsitzender.
- Steelwind Nordenham GmbH. Dr. Andreas Liessem, Jost Backhaus, Geschäftsführung. Orcun Büyükkonuk, Betriebsratsvorsitzender.
Die Kaufmannsgilde Nordenham hat eine eigene - von ihren Mitgliedern unterzeichntete - Erklärung hinzugefügt. Dort heißt es ergänzend, dass die „Bevorzugung eines Standortes im Süden des Kreises auf absolutes Unverständnis der Gilde stößt“. Stattdessen fordern die Kaufleute eine Kooperation zwischen der Helios-Klinik in Nordenham und dem St.-Bernhard-Hospital in Brake, um Synergieeffekte zu nutzen und die Gesundheitsversorgung im Interesse aller Bürger zu sichern. Den Appell der Kaufmannsgilde haben Holger Wührmann, Jochen Quaritsch, Jan Wachtendorf, Jürgen Fitschen, Lutz Brandes, Winfried Nagel, Sascha Kempel, Thorsten Benkel, Lutz Hinrichs, Jürgen Bley, Matthias Bauer, Jürgen Keup, Fred Müller und Heinz-Georg Hadeler unterzeichnet.