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Betreuungssituation in den Kitas: Elternbeiräte wenden sich an Kultusministerin Hamburg

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Der zunehmende Fachkräftemangel im Erzieherinnen-Bereich und die strengeren Vorgaben aus dem Niedersächsischen Kitagesetz machen es den Kommunen und damit auch der Stadt Nordenham zunehmend schwer Gruppenschließungen zu vermeiden. Vor allem, nachdem die Erleichterungen im Bereich der Vertretung im Krankheitsfall, die während Corona galten, aufgehoben worden sind.

Nun muss zwingend eine Erzieherin pro Gruppe vorhanden sein und wenn diese bei Erkrankung nicht mehr durch eine qualifizierte Sozialassistentin vertreten werden kann, bleibt der Stadt nichts anderes übrig, als Gruppen zu schließen. Und das, obwohl die Stadt Nordenham „auf dem Papier" alle Erzieherinnenstellen besetzt hat und qualifizierte Sozialassistentinnen die Vertretung übernehmen könnten. Gerade in der Erkältungs- und Grippezeit sind Gruppenschließungen zum Regelfall geworden – zu Lasten der Eltern, die vielfach aus beruflichen Gründen auf eine verlässliche Betreuung angewiesen sind.

Die Stadt Nordenham sucht ständig nach neuen Erzieherinnen und wird auch - sofern sie die Genehmigung der Kommunalaufsicht bekommt - zusätzliche Stellen einrichten. Die Frage ist nur, ob sie diese auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels besetzt bekommt.

Aufgrund der jüngsten Gruppenschließungen haben die Elternbeiräte in Nordenham eine Unterschriftensammlung unter den Eltern durchgeführt und Bürgermeister Nils Siemen gebeten diese Liste mit 640 Unterschriften zusammen mit einem Anschreiben an die Kultusministerin Julia Willie Hamburg weiterzuleiten.

Die Unterschrifteninitiative ging vom Elternbeirat der städtischen Kita „Atenser Butscher“ aus. Einige Vertreterinnen haben nun persönlich die Listen an den Bürgermeister übergeben. Franziska Blohm, die das Schreiben verfasst hat, betont: „Es muss jetzt dringend was passieren, um die Betreuung sicherzustellen!“ Zusammen mit einem persönlichen Anschreiben von Nils Siemen ist der Brief in der vergangenen Woche ans Kultusministerium und die Landtagsabgeordneten versendet worden.

Die Stadt Nordenham macht seit langem auf dieses Problem aufmerksam und hat sich bereits im März 2022, gemeinsam mit den Nachbarkommunen und dem Landkreis Wesermarsch, an den Vorgänger, Minister Tonne, mit der Bitte um Unterstützung gewandt - bisher ohne Erfolg. Nun unterstützt Bürgermeister Nils Siemen die Elterninitiative und appelliert an die Ministerin: „Wir brauchen mehr Spielraum bei Vertretungen im Krankheitsfall, um Gruppenschließungen zu vermeiden. Zumindest solange, bis die vom Land Niedersachsen eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Erzieherinnenzahlen wirken“, betont das Stadtoberhaupt.

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