Kläranlage wird modernisiert:
Stadt investiert in Entwässerungstechnik
Die neue Amtsleiterin für Stadtentwässerung Marika Pietzsch hat zusammen mit ihrem Team vom Klärwerk so einiges auf den Weg gebracht im letzten halben Jahr: Vergangene Woche ist ein neuer Rechen eingebaut worden, der die erste Reinigungsstufe deutlich verbessert, weil die Feststoffe noch besser aussortiert werden können. Das reduziert den betrieblichen Aufwand der weiteren Verfahrensstufen deutlich und schützt auch die Pumpen, weil Verstopfungen dadurch reduziert werden und der Verschleiß deutlich geringer wird.
Die angehende Betriebsleiterin Milena Munderloh-Schulz, die den Einbau vor Ort betreut hat, freut sich über diese wichtige Investition: „Wir sind damit auf dem neusten Stand der Technik, was die Aussortierung der Feststoffe angeht, weil der neue Rechen, der das Vorgängermodell aus dem Jahr 1993 ablöst, deutlich geringere Spaltenabstände aufweist und dadurch viel besser vorfiltert“, betont sie.
Doch damit nicht genug: Wer das Gelände an der Flagbalger Straße betritt, stößt direkt hinterm Tor auf die nächste große Baustelle: Die ersten Tiefbauarbeiten zur Vorbereitung eines neues Betriebsgebäude haben bereits begonnen. Es entsteht ein neues verfahrenstechnisches Labor für Wasser- und Faulschlammuntersuchungen, eine Fahrzeughalle sowie ein Sanitär-Trakt für weibliche Beschäftigte, der bisher fehlte. Das Dach des Gebäudes wird mit einer PV-Anlage ausgestattet und der erzeugte Strom direkt zum Betreiben der Kläranlage genutzt.
Noch im August erhält das Klärwerk auch endlich ein neues, dringend benötigtes Spülfahrzeug, das bereits im Dezember 2021 bestellt worden ist und eine halbe Million Euro kostet. „Solche Fahrzeuge sind individuelle Sonderausbauten, die speziell auf die jeweilige Entwässerungstechnik der Kommunen zugeschnitten werden“, erklärt Munderloh-Schulz. „Der Hersteller hat uns für zukünftige Bestellungen darauf hingewiesen, dass Lieferzeiten für solche Fahrzeuge mittlerweile bei drei bis fünf Jahren liegen“, ergänzt die Abwassermeisterin.
Im September beginnt dann die Sanierung der Faultürme, die bereits fertig geplant ist. „Das ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Modernisierung unserer Anlage“, betont Amtsleiterin Pietzsch. Sie weiß, dass eine moderne Kläranlage durch die Abwasserreinigung einen wichtigen Beitrag leistet, um eine gute Wasserqualität unserer Gewässer sicherzustellen. „Wir betreiben mit unserer Modernisierung aktiven Umweltschutz“, betont die Ingenieurin für Siedlungswasserwirtschaft.